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Skatepark, Fußballplatz und Treffpunkt

06. 04. 2017

Jugendliche in Stegen formulieren in einer eigenen Konferenz ihre Wünsche an die Gemeinde.

 

STEGEN. Die Kommunen sind seit der 2015 erfolgten Änderung der baden-württembergischen Gemeindeordnung verpflichtet, Jugendliche bei Planung und Gestaltung sie betreffender Belange in geeigneter Form einzubeziehen. Zwar wird darin die Einrichtung eines Jugendgemeinderats empfohlen, aber die Gemeinden können weitgehend selbst bestimmen, welchen Weg sie dabei wählen. Verwaltung und Gemeinderat in Stegen entschieden sich für die Einrichtung einer jährlich stattfindenden öffentlichen Jugendkonferenz, an der alle Jungbürgerinnen und Jungbürger zwischen 10 und 18 Jahren teilnehmen können.

Zum ersten Mal trafen sich dazu 14 Jugendliche unterschiedlichen Alters im Haus der Vereine. Jugendreferent Stefan Pohl sprach vor Beginn von einem gemischten Gefühl, denn man wisse bei der Vorbereitung ja nicht, wie viele kämen. Beim ersten Mal waren es dann 14 junge Stegener, darunter zwei Mädchen. Bürgermeisterin Fränzi Kleeb hieß die Jugendlichen willkommen. Verwaltung und Gemeinderat betrachteten die Jugendkonferenz als gute Gelegenheit, mit den Jugendlichen der Gemeinde ins Gespräch zu kommen und deren Interessen und Bedürfnisse kennenzulernen. Sie sei auch ein Angebot an die Jugend, auf Entscheidungen im Gemeinderat direkt einzuwirken und an daraus sich entwickelnden Projekten mitzuarbeiten.
 

Was tun in der Freizeit in Stegen?


Auf den im Halbkreis aufgestellten Stühlen hatte Stefan Pohl verschiedene Schokoriegel ausgelegt, und je nach der Marke auf seinem Stuhl fand sich ein Teilnehmer später in der entsprechenden Arbeitsgruppe wieder. Dort sollte in einer ersten Runde die Frage "Wie und wo verbringe ich in Stegen meine Freizeit?" beantwortet werden. Stunt Soccer, verschiedene Formen des Skating mit Wave- oder Longboard, Scooter und BMX und natürlich Fußball rangierten noch vor Computerspielen im Internetcafé. Wichtig war ebenfalls das Chillen mit Freunden. Als Orte wurden das SBBZ-Gelände oder der Fußballplatz in Zarten favorisiert und gleichzeitig das Spielfeld am Dorfplatz wegen seiner Betondecke kritisiert.

Nach dieser Bestandsaufnahme im Plenum wurde es spannend, denn nun sollten alle in einer weiteren Runde Wünsche an die Gemeinde äußern und dann die Frage "Was wollt ihr verändern?" beantworten. Heraus kam eine bunte Mischung: Skatepark, Trampolin, ruhiger Treffpunkt zum Chillen, öffentlicher Grillplatz ohne Miete, neue Boxen für den Jugendraum und bessere Computer für das Internetcafé, freies WLAN für alle im Zentrum, Soccerplatz mit Tartanbelag oder Kunstrasen, Funpark, Beachvolleyball-Feld und etwas außer der Reihe wurde auch eine Döner-Bude gefordert. Nun sollten sich die Jugendlichen mit insgesamt zwei Stimmen für die aus ihrer Sicht wichtigsten Anliegen entscheiden.

Auf Platz eins landete der Skatepark, gefolgt vom verbesserten Fußballplatz und dem ruhigen Platz zum Chillen mit großen Holzliegen zum Sonnen. Gefragt, ob sie denn an der Realisierung der Projekte weiter mitarbeiten würden, trugen sich sämtliche Jugendliche nach jeweiliger Präferenz in die Adresslisten für Arbeitsgruppen zu den drei Themenbereichen ein. Stefan Pohl wird nun gemäß der Adresslisten und auch noch einmal öffentlich zu einem nächsten Treffen einladen und kündigte darüber hinaus weitere themengebundene Jugendkonferenzen an. Für alle – die jugendlichen Hauptpersonen und Bürgermeisterin Kleeb sowie einzelne anwesende Gemeinderäte – war diese erste Jugendkonferenz ein passabler Anfang.

 

Bild zur Meldung: Aus der Fülle der Anregungen galt es für die Stegener Jugendlichen schließlich zu gewichten. Foto: Erich Krieger